Klima und Umwelt – Kinderkommission sendet starkes Signal an nächste Bundesregierung

Die Kinderkommission des Deutschen Bundestages hat am Donnerstag eine Stellungnahme zum Thema „Auswirkungen von Klimawandel und Umweltverschmutzung auf Kinder und Jugendliche“ veröffentlicht. Die Vorsitzende des Gremiums, Charlotte Schneidewind-Hartnagel (Bündnis 90/Die Grünen) begrüßte die Entscheidung zu einem gemeinsamen Text: „Dass alle Vertreterinnen und Vertreter der demokratischen Parteien in der Kinderkommission sich kurz vor Ende der Legislaturperiode auf dieses Dokument einigen konnten, ist ein starkes Signal an den neuen Bundestag und die künftige Bundesregierung, sich den Folgen von Klimakrise und Umweltzerstörung für jungen Menschen zu widmen.“

Die Kinderkommission des Bundestages beschäftigte sich erstmals seit ihrer Einsetzung 1988 mit dem Themenkomplex. „Dass diese wichtigen Fragen, die sowohl in der Forschung als auch in der öffentlichen Diskussion noch immer unterrepräsentiert sind, intensiv aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wurden, ist auf die Initiative von uns Grünen zurückzuführen. Dank uns hat die Kinderkommission Neuland betreten“, erklärte die Initiatorin Schneidewind-Hartnagel. „Und die Erkenntnisse sprechen eine deutliche Sprache: Wer Generationengerechtigkeit will, spricht heute über Investitionen in Klima- und Umweltschutz. Die negativen Folgen bekommen unsere Kinder schon heute auch bei uns deutlich zu spüren – niemand kann das mehr ignorieren.“

Die Sachverständigen zeigten in insgesamt neun Anhörungen auf, dass Kinder besonders vulnerabel sind. „Und das ist Ihnen bewusst“, sagte die Abgeordnete aus dem Wahlkreis Odenwald-Tauber. „Wir stehen in der Pflicht, die jungen Menschen und die nachfolgenden Generationen mit einer entschlossenen Klimapolitik, aber auch mit starken Kinderrechten im Grundgesetz und einer Herabsetzung des Wahlalters zu unterstützen.“ Auch der soziale Aspekt wurde in den Anhörungen unterstrichen. „Wir müssen auch endlich in den Mittelpunkt rücken, dass Umweltgerechtigkeit eine soziale Frage ist Es darf nicht vom Einkommen der Eltern abhängen, wie Kinder etwa vor Umweltgiften oder den Folgen der Erderwärmung geschützt werden.“

Die neun Anhörungen fanden im Zeitraum vom 24.02.2021 bis zum 23.06.2021 statt. Insgesamt wurden 39 Sachverständige gehört, davon waren 27 weiblich und zwölf männlich. Bei 18 der Sachverständigen handelte es sich um junge Menschen, die teilweise noch nicht volljährig waren. Sieben Sachverständige hatten einen Migrationshintergrund

Die Stellungnahme der Kinderkommission kann auf den Seiten des Bundestages heruntergeladen werden:
Stellungnahme zum Thema Auswirkungen von Klimawandel und Umweltverschmutzung auf Kinder und Jugendliche

Die Aufzeichnungen der einzelnen Anhörungen finden sich auf:
Kinderkommission des Bundestags