Besuch der Otto-Klenert-Realschule in Bad Friedrichshall

Bei dem Besuch der grünen Bundestagsabgeordneten Charlotte Schneidewind-Hartnagel für den Odenwald-Tauber-Kreis an der Otto-Klenert-Schule in Bad Friedrichshall ging es um Kinder und Jugendliche. Initiiert hatte diesen Besuch der Obrigheimer Lehrer Darko Lacic, dessen Leserbrief über die Situation der Schüler im Frühjahr im überregionalen Teil der RNZ veröffentlicht wurde. Gemeinsam mit dem grünen Landtagsabgeordneten Erwin Köhler besprach sie mit der Rektorin Nicole Schluchter die Situation der Schüler, bevor die beiden Abgeordneten den Schülern der neunten Klassen Rede und Antwort zu ihren Fragen aus vielen Themengebieten standen.

Neben dem Klimaschutz, den Zukunftssorgen der Schülerinnen und Schüler und dem Ausblick auf die Coronapandemie blieb auch Zeit für persönliche Fragen. Ob beispielsweise schon ein Vorschlag der beiden Abgeordneten durchgesetzt werden konnte, wollte etwa ein Schüler wissen. Die grüne Abgeordnete erklärte ihre Rolle als Oppositionspolitikerin: „Um etwas durchzusetzen, braucht man Mehrheiten – und die haben die Grünen im Bundestag nicht – noch nicht!“ Als Beispiel nannte sie die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre, eine Forderung der die große Koalition eine Absage erteilt hatte. Die Sozialpolitikerin bedauerte diese Entscheidung besonders deshalb, „weil Ihnen in den vergangenen eineinhalb Jahren so viel zugemutet wurde.“ Der Lauffener Abgeordnete Erwin Köhler hatte als Neuzugang im Landtag von seinen ersten Erfahrungen berichtet und seinen Arbeitsalltag geschildert. Wie die Abgeordneten zu den Grünen kamen oder auch ob die Arbeit sich auf den Alltag auswirkt, wollten die Schüler wissen. „Die Arbeit trägt und strukturiert meinen gesamten Alltag“, sagte die Bundestagsabgeordnete. Und wie gehen die beiden grünen Abgeordneten mit anderen Meinungen im privaten Umfeld um? „Unterschiedliche Meinungen sind völlig normal und belebend“, meinte Schneidewind-Hartnagel. Man müsse im Gespräch bleiben. „Mein Mann ist SPD-Mitglied und wir leben seit vielen Jahren zusammen“, erzählte sie lachend. „Man sollte offen und belehrbar sein – aber immer schwätzen“, fasste Köhler es auf schwäbisch zusammen. Dass Charlotte Schneidewind-Hartnagel immer auch Kinder und Jugendliche in ihre Anhörungen als Vorsitzende der Kinderkommission einlädt, hat die Schülerinnen und Schüler genauso beeindruckt wie die musikalischen Erfahrungen von Erwin Köhler bei „The Voice of Germany“. Am Ende nahmen aber auch die Abgeordneten das mit, was sie im Gespräch mit den Schülern von ihnen erfahren haben. Das alles kann aus einem Leserbrief werden.