Mitglied des Bundestages
Charlotte Schneidewind-Hartnagel
Von Armut betroffene Kinder und Familien brauchen eine konstante Unterstützung statt Einmalzahlungen wie den Corona-Kinderbonus. „Wer armen Kindern und Familien wirklich helfen will, muss über die Strukturen sozialer Unterstützung nachdenken“, erklärte die Bundestagsabgeordnete Charlotte Schneidewind-Hartnagel (Bündnis 90/Die Grünen). „Der Kinderbonus als Einmalzahlung dient höchstens als Trostpflaster. Das mindeste muss eine Aufstockung der Regelsätze sein. Die beste Lösung heißt aber: Kindergrundsicherung.“
Seit Montag erhalten Familien nach dem Gießkannenprinzip einen Corona-Kinderbonus von 300 Euro pro Kind. „Verlässliche Perspektiven und Rechtssicherheit bietet die Bundesregierung den Betroffenen damit nicht. Sie greift konzeptlos zur Gießkanne, nachdem sie die Notlage von Kindern und Familien monatelang ignoriert hat“, kritisierte die Familienpolitikerin aus dem Wahlkreis Odenwald-Tauber.
Mit Kindergrundsicherung Kinderarmut bekämpfen
Die grüne Bundestagsfraktion fordert als Sofortmaßnahme eine Aufstockung des Regelsatzes für Kinder um monatlich 60 Euro und für Erwachsene um 100 Euro. „Hartz IV hat schon vor der Corona-Krise kaum zum Leben gereicht“, stellte Schneidewind-Hartnagel fest. „Es ist längst überfällig, die Regelsätze der Grundsicherung neu zu berechnen. Wer Kinderarmut wirklich effektiv bekämpfen will, muss eine Kindergrundsicherung einführen – ausgerichtet an den realen Bedarfen und unbürokratisch.“
Um Familien wirklich zu entlasten, müssten außerdem die Zahl der Kinderkrankentage deutlicher erhöht werden als bislang geplant und ein Corona-Elterngeld für Berufstätige eingeführt werden. „Wir müssen Jobsicherheit schaffen und ein Recht auf die flexible Reduzierung der Arbeitszeit einführen – das stärkt Familien wirklich und ganz besonders Alleinerziehende, die eine besonders hohe Last tragen“, so Schneidewind-Hartnagel.