Mitglied des Bundestages
Charlotte Schneidewind-Hartnagel
Mütter, Großmütter, Hebammen, Ärzt*innen und Kreisrätinnen kämpfen um den Erhalt der Gynäkologie und Geburtshilfe an beiden Standorten der Neckar-Odenwald-Kliniken in Mosbach und Buchen. Entschieden wird bei der öffentlichen Kreistagssitzung am 29. Januar um 16 Uhr in der Alten Mälzerei in Mosbach – und nicht nur die Frauen werden ganz genau hinschauen.
Gleichwertige Lebensverhältnisse bei der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum heißt auch wohnortnahe Geburtshilfe bei weniger als 800 Geburten im Jahr. Alles andere ist nur für die gesundheitspolitischen Theorien der Krankenkassen von Vorteil: Die knappen Hebammen und die werdenden Mütter sollen sich auf wenige Großkliniken konzentrieren. In der Praxis können die größeren Häuser die Geburten wegfallender Landkrankenhäuser gar nicht mehr alle aufnehmen. Heilbronn verlegt jetzt schon bei Überfüllung nach Mosbach. Statt wohnortnaher Versorgung gibt es dann weite Wege, Geburten im Auto oder im Rettungswagen, Abweisungen und Verlegungen wegen Überfüllung. Das sind die schlechtesten Voraussetzungen für werdende Mütter und Väter, Hebammen und Ärzt*innen für ein eigentlich „glückliches Ereignis“. Ich hoffe, alle Kreisrätinnen und Kreisräte sind sich darüber bewusst, welches Signal sie mit ihrer Entscheidung am 29. Januar für die Bevölkerung ihres Landkreis setzen, sagte die Sozialpolitikerin und Bundestagsabgeordnete für Odenwald-Tauber Charlotte Schneidewind-Hartnagel (Grüne) nach der Diskussion zur Schließung der Gynäkologie und Geburtshilfe der Neckar-Odenwald-Kliniken am Standort Mosbach.