Mitglied des Bundestages
Charlotte Schneidewind-Hartnagel
Anlässlich des Internationalen Red Hand Day am 12. Februar hat die Bundestagsabgeordnete Charlotte Schneidewind-Hartnagel (Bündnis 90/Die Grünen) zur weltweiten Ächtung des Einsatzes von Kindersoldat*innen aufgerufen. Bis zu 250.000 Kinder werden nach Schätzungen der Vereinten Nationen weltweit in bewaffneten Konflikten eingesetzt. Anstelle von Spiel und Freizeit bestimmen Entführungen, Folter, Tod und sexualisierte Gewalt den Alltag vieler dieser Kinder.
„Es muss selbstverständlich sein, dass Waffen nicht in Kinderhände gehören“, erklärte die Kinderpolitikerin, die in der kommenden Woche den Vorsitz in der Kinderkommission des Bundestags übernimmt. „Leider sind wir noch weit davon entfernt. Sowohl Rebellentruppen als auch reguläre Armeen setzen Kinder in bewaffneten Konflikten als militärische Hilfskräfte oder Kämpfer*innen ein und zwingen sie zum Morden.“
Das Deutsche Bündnis Kindersoldaten legt in diesem Jahr einen wichtigen inhaltlichen Schwerpunkt auf die Situation von Kindern im Irak, wo der „Islamische Staat“ von 2014 bis 2017 Tausende Kinder als Soldat*innen missbrauchte. Mit der Freilassung ist das Leid vieler Kinder noch lange nicht beendet. Die Reintegration scheitert nicht selten an Stigmatisierung und fehlender psychosozialer Unterstützung.
„Kindersoldat*innen sind Opfer und keine Täter*innen. Die Bundesregierung muss deshalb ihre Unterstützung für Traumatherapien und weitere psychosoziale Maßnahmen für befreite Kindersoldat*innen langfristig ausbauen“, forderte Schneidewind-Hartnagel. „Nur wenn diese Kinder Schutz und eine Zukunftsperspektive erfahren, kann ein Weg zurück ins Leben gelingen.“ Außerdem müsse sich die Bundesregierung endlich zum „Straight-18“-Ziel bekennen und sich verpflichten, erst ab einem Alter von 18 Jahren für die Bundeswehr zu rekrutieren. Und es dürfe keine Waffenexporte mehr in Länder geben, in denen Kindersoldat*innen eingesetzt würden.