Mitglied des Bundestages
Charlotte Schneidewind-Hartnagel
Am 15. März 2021 hat die Vorsitzende der Kinderkommission des Bundestags, Charlotte Schneidewind-Hartnagel (Bündnis 9/Die Grünen), das Gremium dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und seiner Frau Elke Büdenbender vorgestellt. Unter strengen Hygiene- und Abstandsvorkehrungen informierte die Kinderpolitikerin gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Unterausschusses über die Arbeit der Kinderkommission.
Schneidewind-Hartnagel stellte den Willen der darin vertretenen demokratischen Fraktionen zum Konsens in den Mittelpunkt. „Die Kinderkommission ist ein besonderes Gremium, weil die demokratischen Parteien darin alle an einem Strang ziehen, um etwas für Kinder und Jugendliche zu verbessern. In den Zielen sind wir uns meistens einig, nur über die Wege dorthin müssen wir manchmal diskutieren“, erklärte die Bundestagsabgeordnete nach dem Treffen im Schloss Bellevue.
Steinmeier begrüßte diese Ausrichtung und bestärkte die „Kommission zur Wahrnehmung der Belange von Kindern“ – wie sie offiziell heißt – darin, sich weiterhin für Kinder stark zu machen. Der Bundestag setzte die Kinderkommission bereits im Jahr 1988 ein. Sie ist damit älter als die UN-Kinderrechtskonvention. „Damals hatte das Parlament die richtig gute Idee, dass die Fraktionen ein überparteiliches Gremium bilden sollten, das sich ausschließlich um die Belange der Kinder kümmert“, sagte Schneidewind-Hartnagel. „Die Arbeit der Kinderkommission bietet uns als Mitgliedern, aber auch dem Parlament, die Gelegenheit jenseits des üblichen politischen Geschäfts Themen zu erschließen, Fragen zu ergründen und Stellungnahmen abzugeben.“
Unter ihrem Vorsitz widmet sich die Kinderkommission erstmals in ihrer Geschichte den Auswirkungen von Klimakrise und Umweltzerstörung auf Kinder und Jugendliche. In acht Anhörungen geht es um verschiedene Aspekte wie Bildung, Gesundheit, Verbraucher*innenschutz – und vor allem um Möglichkeiten der Partizipation. „Mir ist sehr wichtig, dass wir nicht nur über sondern vor allem mit Kindern sprechen. Deshalb versuche ich, zu jeder Anhörung auch Kinder oder Jugendliche als Sachverständige einzuladen. Kinder sind schließlich selbst die besten Expertinnen und Experten für ihre Bedürfnisse.“
Dabei gehe es um mehr als nur zuzuhören. „Wir müssen die Stimmen der Kinder auch ernstnehmen. Nur dann können wir das, was uns die UN-Kinderrechtskonvention und hoffentlich bald auch unser Grundgesetz vorgibt, nämlich die Interessen von Kindern vorrangig zu berücksichtigen, auch wirklich mit Leben füllen.“