Mitglied des Bundestages
Charlotte Schneidewind-Hartnagel
Der Internationale Tag der Kinderrechte steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. „Gerade jetzt müssen wir für Kinderrechte eintreten – bei uns in Deutschland und weltweit“, stellte die Bundestagsabgeordnete Charlotte Schneidewind-Hartnagel (Bündnis 90/Die Grünen) fest. Sie appellierte: „Nutzen wir diesen Gedenktag, um endlich die Kinderrechte im Grundgesetz festzuschreiben und damit ein Signal zu setzen.“ Der Internationale Tag der Kinderrechte wird jährlich am 20. November begangen. An diesem Tag im Jahr 1989 wurde die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet.
„In Deutschland sind die Kinderrechte, die immer noch ihrer Aufnahme ins Grundgesetz harren, während der Corona-Zeit weiter ins Hintertreffen geraten“, erklärte die Kinderpolitikerin, die im Februar den Vorsitz der Kinderkommission im Deutschen Bundestag übernehmen wird. „Entscheidungen, die viele Kinder körperlich, emotional und seelisch stark betroffen haben, wurden über ihre Köpfe hinweg getroffen. Das ist ein klarer Verstoß gegen die Kinderrechte, der sich nicht wiederholen darf.“
Als Unterzeichner der UN-Kinderrechtskonvention hat sich Deutschland verpflichtet, die Rechte von Kindern umzusetzen. Diese gehen ausdrücklich über Kinderschutz hinaus und umfassen auch Beteiligung und Förderung.
Auch weltweit erwies sich die Corona-Krise als Krise der Kinderrechte. „In vielen Ländern leiden Kinder unter verschärften sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten“, erläuterte die Grünen-Abgeordnete des Wahlkreises Odenwald-Tauber. „Oft wurden die Gesundheitsversorgung und der Zugang zu Bildung unterbrochen. Mancher Fortschritt der vergangenen Jahrzehnte droht verloren zu gehen. Alle Kinder müssen lernen können und Zugang zu Nahrung und Gesundheitsversorgung haben.“ Misshandlung, geschlechtsspezifische Gewalt und Vernachlässigung von Kindern müssten aufhören. „Auch der Einsatz gegen Umweltzerstörung und Klimakrise gehört zum Schutz von Kinderrechten“, stellte Schneidewind-Hartnagel fest. „Ebenso wie der Kampf gegen Kinderarmut und die Unterstützung geflüchteter Kinder und Familien.“